Solidarity Matters
Bild: Queer Base zu Gast bei Andrea Braidt, Vizerektorin der Akademie
Foto: Viktor Brázdil © Akademie der bildenden Künste Wien
Das Pride Month neigt sich dem Ende zu und wir blicken auf eine intensive Zeit zurück. Intensiv nicht nur, weil wir es mit unverständlichen negativen Asylbescheiden zu tun haben, sondern auch weil wir begeistert feststellen, wieviel Solidarität ihr unserer Arbeit entgegen bringt.
Dazu gehören nicht nur viele Einzelne mit und ohne Fluchterfahrung, die sich engagieren, uns unter die Arme greifen und ihr Wissen teilen, dazu gehören auch Spender_innen, wie die Benefiz-Auktion der Akademie der Bildenden Künste, die uns mit 15000,- das Pride Month verschönern.
Am 28. Juni erinnert sich die LGBTIQ Community an die Stonewall Riots von 1969, die eine neue Kollektivität erschaffen haben im gemeinsamen Kampf gegen Trans- und Homophobie. Die Gäste des Stonewall Inns, die sich gegen Polizeirepression wehrten, waren mehrfach marginalisierte Gruppen in New York City. Im Bundesstaat New York durfte an Homosexuelle kein Alkohol ausgeschenkt werden und jede_r musste drei dem Geschlecht entsprechende Kleidungsstücke tragen. Ziel der Polizeirazzia war – wie auch heute – Menschen, aufgrund ihrer Armut, ihrer Geschlechterperformance, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Hautfarbe den Zugang zu kollektiven Räumen zu verwehren, sie zu kriminalisieren, zu illegalisieren.
Seit dieser Nacht sind fast 50 Jahre vergangen und die Queer Base steht in Solidarität mit LGBTIQ, die ihr Land verlassen mussten, um ihr Leben zu retten. Entgegen der fortschreitenden Illegalisierung von Geflüchteten, des Einkehr haltenden Zynismus staatlicher Strukturen, der auf Angst aufgebauten Entmenschlichung unser Gesellschaft, sind wir bereit mit LGBTIQ Refugees um Rechte zu kämpfen. Darauf zu bestehen, was Generationen vor uns angesichts der Shoa errungen haben, das Recht Rechte zu haben, das Recht Asyl zu beantragen. Denn die Genfer Menschenrechtskonvention wurde von 147 Staaten ratifiziert, darunter auch Österreich und in jedem dieser Länder muss es möglich sein einen Antrag zu stellen. Nur erklärt sich Österreich und Europa immer öfter für nicht zuständig und verlässt damit die Grundfeste, auf die das Friedensprojekt Europa gebaut wurde.
Der Zugang zu Rechten wird merklich schwieriger und besonders vulnerable Gruppen verlieren den gerade erlangten Boden unter ihren Füßen. Jemanden an der Seite zu haben, seine Rechte zu kennen und diese gemeinsam zu verteidigen, sind essentielle Voraussetzungen um die lebensrettende Anerkennung als Geflüchteter zu erfahren. Deshalb hat die Queer Base beschlossen mit Juli eine Teilzeitstelle für Rechtsberatung zu finanzieren, um das freiwillige Legal Advice Team zu unterstützen. Die Spende der Akademie der Bildenden Künste finanziert einen Teil der Kosten, falls dir auch Rechtsbeistand ein Anliegen ist, dann unterstütze die Arbeit unserer Rechtsberatung unter dem Kennwort: Legal Advice
Auch kleine und regelmäßige Spenden sind willkommen!
Kontoinhaberin: Queer Base
IBAN: AT181400003010980720
BIC: BAWAATWW
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