Queer Base Jahresbericht 2016/2017

Mit der Gründung der Queer Base – Welcome and Support for LGBTIQ Refugees wurde ein wichtiges Angebot im Bereich der Flüchtlingsbetreuung geschaffen.

Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihrer Geschlechtsidentität fliehen mussten, sind eine besonders vulnerable soziale Gruppe unter den Geflüchteten. Auch im Aufnahmeland Österreich sind lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intergeschlechtliche Geflüchtete immer noch von Diskriminierung und Gewalt bedroht und sie sind in vielen der Asylunterbringungen nicht sicher. Die Queer Base hat noch vor den großen Fluchtbewegungen beginnend mit Frühjahr 2015 auf das Problem und auf die damit einhergehenden Hürden in Bezug auf ein faires Asylverfahren aufmerksam gemacht. Wer in der Unterbringung nicht über seinen_ihren Fluchtgrund sprechen kann, wird im Weiteren Schwierigkeiten haben, dies im Asylverfahren zu tun.

Mit Beginn der Förderung der Queer Base durch den Fonds Soziales Wien im Juli 2016 konnte die davor freiwillige Arbeit intensiviert und professionalisiert werden. Der Fokus des Jahres lag daher sicherlich auf Schaffung von sicherem Wohnraum, Vernetzung im Bereich der Flüchtlingsbetreuung, Aufbau von Strukturen im Bereich Community-Arbeit, Bekanntmachen unserer Tätigkeit, Aufklärungs- und Bildungsarbeit im Gesundheitsbereich, Aufbau und Networking für LGBTIQ gerechte Psychosoziale Betreuung und Therapie, uvm. Innerhalb kürzester Zeit wurde unsere Einrichtung von den Betroffenen in Anspruch genommen und um Unterstützung gebeten. Der Erfolg des Gründungsjahres der Queer Base liegt sicherlich in der weitreichenden Anerkennung der Notwendigkeit und der Tätigkeit gleichermaßen von den Geflüchteten selbst, Berater_innen im Bereich des Flüchtlingsbereiches, Behörden, Community-Organisationen und Institutionen.
Umso größer war die Freude als noch wir noch vor Ende unseres ersten Jahres mit dem Bruno Kreisky Preis für die Verdienste um die Menschenrechte 2017 ausgezeichnet wurden.