Jahresbericht 2019

Die Queer Base – Welcome and Support for LGBTIQ Refugees bietet spezialisierte Beratung, Betreuungs- und Bildungsarbeit im Themenbereich sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und Flucht (SOGI). Sie ist die einzige Beratungsstelle dieser Art in Österreich.

Die Leistungen der Queer Base umfassen Beratungen u.a. zu Gewaltprävention, Unterbringung, psychische und sexuelle Gesundheitsversorgung, Betreuungen u.a. Koordination mit GVS Einrichtungen, Begleitungen zu Behörden und Polizei und Community Aktivitäten sowie im Bereich Bildung u.a. zur Sensibilisierung von Mitarbeiter_innen diverser Organisationen, die mit Geflüchteten zu tun haben.

Durch die diversifizierte Zusammensetzung des Beratungsteams, der Dolmetscher_innen sowie des Vereins an sich, gelingt es Queer Base, ein intersektionales Setting in allen Bereichen des Angebotes herzustellen. Dies ermöglicht Rücksichtnahme auf spezifische Vulnerabilitäten und aktiviert zu integrativer Teilhabe am Projekt. Kritische Selbstreflexion zielt in Folge darauf ab, die Notwendigkeit struktureller Veränderungen zu erkennen und zu implementieren.

Besondere Herausforderungen ergaben sich in den Arbeitsfeldern Gewaltprävention, psychische Erkrankungen und Mehrfachdiskriminierung, da unsere Zielgruppe während und nach dem Asylverfahren spezifischen Vulnerabilitäten ausgesetzt ist.

Im Förderzeitraum 2019 gab es einen weiteren Anstieg an Klient_innen zu verzeichnen und die Zahl der Erstkontakte ist im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Queer Base wird von Klient_innen weiterempfohlen und diverse Asyleinrichtungen wissen von unserer Anlaufstelle und verweisen LGBTIQ-Geflüchtete an uns weiter. Die Dunkelziffer möglicher Klient_innen aus unserer Zielgruppe ist weiterhin als hoch einzuschätzen.

Den Queer Base Mitarbeiter_innen steht eine regelmäßige Supervision sowie fallweise Einzelsupervision zur Verfügung. Supervisionsangebote und Intervision gibt es ebenso für freiwillig Engagierte.

Aufgrund des Peer- und Communityansatzes hat die Queer Base großes Vertrauen in der Zielgruppe erreicht, sie zeichnet sich durch einen hohen Grad an Niederschwelligkeit aus.

Besonders wichtig ist die Vernetzungsarbeit mit Organisationen im Asylwesen, ebenso wie im Menschenrechtsbereich. Queer Base hat es auch in diesem Kontext innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich als kompetente Ansprechpartner_in zu etablieren.

So werden Queer Base Mitarbeiter_innen regelmäßig von EASO, dem European Asylum Support Office als Expert_innen angefragt, zB. beim Consultive Forum in Brüssel zum Thema “Gender-related Persecution” im Juli 2019.

Im Bereich der Trainings und Fortbildungen wurden besondere Meilensteine erreicht, es fand erstmals ein 1-tägiger Workshop am BVwG statt, der gemeinsam mit Queer Base und dem UNHCR durchgeführt wurde. Außerdem fand ein Workshop für eine EBB-Einrichtung des ASBÖ Wien statt.

Erstmals wurde 2019 ein Audit durch den FSW durchgeführt und es kam zu keinen Beanstandungen.

Unser Beitrag zur Schonung der GVS Wien Ressourcen zeigt sich besonders deutlich anhand von geflüchteten LGBTIQ aus dem Irak. Nahe zu alle, die vor der BFA Einvernahme mit Queer Base Kontakt aufgenommen haben und in die Betreuung übernommen wurden, haben in erster Instanz Asyl bekommen.

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